Bei über 77 % aller durchgeführten Abtreibungen wird diese Methode zwischen 6. und 12 Woche angewendet.
Zu diesem Zeitpunkt ist das ungeborene Kind bereits sehr weit entwickelt. Arme und Beine, das Gesicht
und die Hände sind da. Ein kräftiges Saugrohr wird eingeführt. Dieses reißt den Körper des heranwachsenden
Babys und die Plazenta in Stücke. Das sogenannte „Produkt der Schwangerschaft" wird dabei in ein Gefäß
gesaugt. Manchmal sind kleinere Körperteile erkennbar. Das getötete Kind wird im Krankenhausmüll entsorgt.
Im Jahre 1982 gibt eine gewisse Frauen-Klinik in einer medizinischen Fachzeitschrift die Zahl der Komplikationen
bei klinisch durchgeführten Absaugungen in den ersten 3 Monaten mit 25,8% (ohne Spätkomplikationen)
an . Durchbohrungen der Gebärmutterwand, auch mit Darmverletzungen, Muttermundeinrisse, schwere Blutungen,
schwere Infektionen sind keine Seltenheit.
Bei dieser Methode, die zwischen der siebten und zwölften Woche angewandt wird, wird ein scharfes, gebogenes Messer benutzt. Dieses Messer wird durch die Scheide an die Gebärmutter herangeführt. Der Muttermund wird geöffnet. Der Chirurg schneidet sodann den winzigen Körper in Stücke und schneidet und schabt die Plazenta von den Innenwänden der Gebärmutter. Gewöhnlich sind starke Blutungen damit verbunden. Aufgabe der Operationsschwester ist es, die Stücke des getöteten Kindes zu sammeln, um sicherzustellen, dass die Gebärmutter leer ist, da die Mutter sonst Blutungen oder eine Infektion bekommen könnte.
Das Medikament wird in die Vene oder Gebärmutter-Muskulatur gespritzt und löst anhaltende Geburtswehen
aus. Der Abgang des Kindes kann zu jedem gewünschten Zeitpunkt der Schwangerschaft bewirkt werden. Es
wird, falls es die Belastung der Wehen übersteht, lebend geboren und dann dem Tode überlassen. Ein Arzt
berichtet „Wenn man, wie ich, erlebt hat, dass der intakte, etwa vier bis fünf Zentimeter lange Körper
des Ungeborenen ans Tageslicht befördert wird und plötzlich in der Schale vor einem liegt, so weiß man,
dass es sich bei diesem Tun um die Tötung eines Menschen handelt. Der Embryo, dem man auch im zweiten
und dritten Schwangerschaftsmonat schon deutlich ansieht, dass es ein Menschlein ist, schlägt für einige
Sekunden voller Verzweiflung über das ihm widerfahrende Schicksal mit seinen Gliedern um sich, macht
mit dem Mund vergebliche Atmungsversuche, ehe sein eben noch rosiger Körper leichenblass wird, ein Zittern
über ihn geht, sein Herz aufhört zu schlagen und er seine Ärmchen und Beinchen zum letzten Mal ausstreckt"
(Dr. Pessel, Iserlohn). Diese Abtreibungsmethode ist außerordentlich schmerzvoll.